Gewaltlosigkeit
Um die Integrität und das Überleben zu sichern verfügt der Mensch über Abwehrmechanismen, die psychische Traumata und Verletzungen ins Unbewußte verbannen und schützen. Weniger der Reparatur- oder Therapiegedanke hilft uns in diese verborgenen Gefilde zu dringen, als der Respekt vor der natürlichen Organisation des Selbst und seinen Heilungskräften.
Jede Form der psychischen und auch körperlichen Abwehr ist eine kreative Leistung des Geistes und seines Zuhauses, dem Körper. Es ist wichtig sie wertzuschätzen und zu unterstützen, anstatt sie zu bekämpfen. Dann kann sie sich transformieren und zu nutzbaren Werkzeugen der Lebensgestaltung werden. Die Grundlage bildet das tiefe Vertrauen in und das Wissen um die eigentliche Kraft des Selbst.
Gewaltlosigkeit bedeutet nicht Agressionslosigkeit. Es ist eine Haltung des Einladens, Folgens und Anbietens, um den natürlichen Kräften des Selbst die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten. Die natürlichen Kräfte des Selbst können sanft und ruhig wie die Energie im Winter sein und auch agressiv und zielstrebig wie die Energie des Frühlings.
Gewaltlosigkeit bedeutet, nicht zu bewerten und nicht zu beurteilen. Es ist ein Sich-Öffnen und Respektieren für das, was sich entfaltet, wie eine Blume aus einem Samen. Diese Entfaltung hat ihren eigenen Rhythmus und ihr eigenes Tempo. Ein Forcieren ist nicht notwendig und eher störend. Das Vertrauen in das göttliche Selbst ist Herausforderung genug.